Stipendien für Studierende

Nashi wird zum bestandenen Examen gratuliert..

Die Gemeinde gewährt mit Hilfe der Solidaritätsgruppe aus San Isidro Stipendien an Studierende von Fachhochschulen und Universitäten, einige wenige auch an Auszubildende, die in Argentinien keinen Lohn erhalten. Auf diese Weise unterstützen wir finanziell jährlich vierzig bis fünfzig junge Leute, die sonst keine Chance hätten zu studieren. Sie erhalten Geld für Lebensmittel, Kleidung, Studienmaterial und Fahrt. Diese Hilfe hat in den Jugendlichen Hoffnung und Begeisterung geweckt. Besonders wichtig aber ist uns, dass Angehörige der Solidaritätsgruppe sie pädagogisch begleiten, damit sie nicht mutlos werden und das Studium abbrechen. 

Viele haben im Laufe der Jahre ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und eine entsprechende Arbeit gefunden.  

Die Zuwendungen für das Stipendienwerk und für das Zentrum für Kleinkredite gehören neben der Pfarrapotheke zu den größten Ausgaben unseres Fördervereins.

Patrizia musste 8 Stunden jeden Tag in einer Schneiderei arbeiten, aber sie wollte unbedingt studieren.

Patrizia engagiert sich in der Pfarrei und studiert fürs Lehramt Philosophie und  Theologie. Als sie kam, hatte sie große Probleme, denn sie musste 8 Stunden jeden Tag in einer Schneiderei arbeiten. Aber sie wollte unbedingt studieren und war bereit, große Anstrengungen auf sich zu nehmen, um ihr Leben zu ändern. Sie gibt jetzt schon beschränkt Unterricht und wird ihr Studium Anfang nächsten Jahres beenden. Dann möchte sie noch ihr Lizentiat machen, wobei wir ihr auch helfen werden.

Maria Bellen kann mit unserem Stipendium studieren und wird im Dezember den Abschluss machen.

Patrizia stellte uns Maria Belén vor, eine Kommilitonin, die auch fürs Lehramt studiert und in diesem Jahr ihre Abschlussexamina machen muss. Seit sie 14 Jahre alt ist, musste sie arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Mutter hatte sie nämlich zusammen mit ihren drei Geschwistern der Oma übergeben, als sie noch sehr klein war. Jetzt arbeitete sie als Hausangestellte, aber ihr Lohn reichte nicht, darum sah sich zu ihrem größten Bedauern gezwungen, ihr Studium aufzugeben, um mehr Stunden zu arbeiten. Sie ist ein sehr verantwortungsbewusstes und fleißiges Mädchen, und Gott sei Dank kann sie jetzt mit unserem Stipendium weiterstudieren und wird im Dezember ihren Abschluss machen.


Als Emanuel sich an die Solidaritätsgruppe wandte, befand er sich in einer sehr schwierigen Phase: er war drogenabhängig, negativ eingestellt, abweisend, gegen alles, stellte alles in Frage. Er war arbeitslos und über die Maßen hilfsbedürftig. Seine Eltern waren sehr fleißig, aber nie verdienten sie genug, um ihrer Familie ein würdiges Leben zu ermöglichen, was in dem Jugendlichen Groll und Verbitterung hervorrief.  Sein Vater war Hilfsarbeiter auf dem Bau, der mit großer Anstrengung  bemüht war, das tägliche Brot nach Hause zu bringen. Als Emanuel mit der Solidaritätsgruppe in Kontakt kam, gelang es ihm weitgehend, seine abweisende und provozierende Einstellung aufzugeben und die Spannung, in der er lebte, abzubauen. Der Wandel, den er durchmachte, ist sehr bemerkenswert, schon sein äußerer Eindruck, seine Erscheinung und seine Verhaltensweisen offenbaren den vorteilhaften Wandel, den er erlebt hat. Er hat seine abschließenden Examen bestanden und seine Lehrbefähigung im Fach Geschichte erlangt. Er gibt sich viel ruhiger und selbstsicherer; er liest viel und weiß über die Ereignisse, die in der Welt geschehen, Bescheid. Er ist zärtlich und in seine Frau und seinen kleinen Sohn verliebt.


Jeder Jugendliche/ jede Jugendliche, die wir begleiten, hat eine sehr spezielle Lebensgeschichte. Sie kämpfen und machen große Anstrengungen, und es ist bewundernswert, was sie erreichen können, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu bietet…

Sie alle verändern auch die Realität ihrer Familien. Sie sind Vorbild. Dieses Jahr haben sich zehn neue Bewerber für ein Stipendium gemeldet, alle waren Geschwister oder Freunde von unsern Stipendiaten.