Wohngebiet

Wohnhäuser in Florencio Varela im Bistum Quilmes.

Das Wohngebiet wurde in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Familien besiedelt, die auf der Suche nach Brot und Arbeit aus dem Landesinnern und Paraguay an den Rand der Hauptstadt gezogen sind. Die meisten haben ein kleines Grundstück erworben, auf dem sie sich im Laufe von Jahren ein bescheidenes Steinhaus errichten konnten.

Slumgebiet in Florencio Varela.

Seit den 90er Jahren wurden die Randgebiete, vor allem am Bahngleis entlang, immer mehr von Armen besetzt, die in elenden Hütten hausen und sich mit kurzfristigen Jobs oder Sammeln von Altmaterial über Wasser halten. So bildeten sich Slums mit menschenunwürdigen Wohnbedingungen.

Schlammwege und offene Abwassergräben.

Aufs Ganze gesehen hat sich die Infrastruktur in den letzten dreißig Jahren verbessert: immer mehr Straßen wurden befestigt. Gleichwohl besteht noch knapp die Hälfte des „Straßennetzes“ aus Lehmwegen, die sich bei Regen in unpassierbare Schlammpisten verwandeln.
Die Versorgung mit Telefonanschlüssen, mit fließendem Wasser und Erdgas wurde vorangebracht. In einigen Straßen wurde eine Abwasserkanalisation gelegt, wenngleich viele Wege weiterhin von offenen, stinkenden Abwassergräben gesäumt sind.

Straßenecke in Florencio Varela.

Im Sommer kommt es immer wieder zu Stromausfällen, der Druck in den Wasserleitungen reicht oft nicht, und im Winter wird regelmäßig das Gas knapp.

Schätzungsweise bis zu vierzig Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung haben weder Arbeit noch Arbeitslosenhilfe. Ein Großteil arbeitet schwarz (ohne Kranken– und Rentenversicherung). Die Löhne bleiben oft unter der Armutsgrenze und die Sozialpläne der Regierung reichen nicht bis ans Monatsende.