Soziale Projekte der Gemeinde

Wir unterscheiden Hilfe zur Selbsthilfe, die die eigenen Kräfte und Fähigkeiten des Menschen fördert und unabhängig von fremder Hilfe macht, die den eigenen Wert und die eigene Würde erfahren lässt, und assistentielle Hilfe, die notwendig ist, um dem Menschen im akuten Notfall aus der Patsche zu helfen, die aber nicht nachhaltig ist und abhängig machen kann.

Die sozialen Projekte der Pfarrei umfassen notwendiger Weise beide Arten der Hilfe und sind sehr vielseitig:

Kinder im Kinderhort.

Kinderhort

Angesichts der oft schwierigen familiären und sozialen Verhältnisse sind viele Kinder tagsüber mehr oder weniger sich selbst überlassen und landen auf der Straße. Um dem Problem der „Straßenkinder“ vorzubeugen, hat die Pfarrei den Kinderhort (Casa del Niño) eingerichtet. Es handelt sich um eine Kindertagesstätte, in der 130 Kindern, die aus sehr armen, unvollständigen, gefährdeten oder gewalttätigen Familien kommen, halbtags eine integrale Erziehungshilfe angeboten wird. Die Kinder, die vormittags zur Schule gehen, kommen am Nachmittag zu uns und umgekehrt. Neben den pädagogischen Aktivitäten bieten wir ihnen zwei Mahlzeiten pro Tag an.
Sie sind zwischen 3 und 13 Jahre alt, also im Kindergarten- und Volksschulalter. 

Jugendliche beim Musizieren im Jugendzentrum.

Jugendzentrum

Da wir aber die Jugendlichen, die mit 13 oder 14 Jahren nicht mehr die Kindertagesstätte besuchen können, nicht sich selbst und der Straße überlassen möchten, geben wir ihnen dreimal in der Woche abends die Gelegenheit, sich zu zwangloser Freizeitgestaltung unter der Ägide eines erfahrenen Erziehers zu treffen und in Workshops ihre kreativen Fähigkeiten zu entfalten. Das ist umso dringlicher, als in unseren Vierteln die Jugendlichen überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen und daher in hohem Maße drogengefährdet sind. Mit der Drogenabhängigkeit aber rutschen sie in die Kriminalität ab. Die Kinder und Jugendlichen werden auch durch Schulaufgabenhilfe gefördert.

Die Pfarrei bietet Kurse zum Erlangen eines staatlichen Abschlusses.

Schulabschluss

Eine wesentliche Voraussetzung, um aus Armut und Abhängigkeit herauszukommen, ist die Bildung.
Darum bietet die Pfarrei Jugendlichen und Erwachsenen ohne Schulabschluss Kurse an, in denen sie einen staatlich anerkannten Abschluss erlangen können. Der Staat bezahlt die Lehrer, die Gemeinde stellt die Räume zur Verfügung. 

Ausbildung in der Tischlerei.

Berufsausbildung

Die meisten Erwachsenen und Jugendlichen haben keine anerkannte Berufsausbildung. Um ihnen die Chance zur Erlernung eines Berufes zu geben, hat die Pfarrei Lehrwerkstätten eingerichtet. Wir stellen die Räumlichkeiten, Handwerkszeug und Maschinen. Die Provinz bezahlt die Lehrkräfte. In einer Schreinerei, einer Schneiderei, einer Elektrowerkstatt und einem Computerraum werden entsprechende Kurse angeboten, die mit einem staatlichen Diplom abschließen.

Die Volksküchen im Pfarrzentrum und in der Kapelle „Caacupé“ versorgen etwa achthundert Personen.

Volksküchen

Die zahlreichen Arbeitslosen sind auf unsere beiden Volksküchen im Pfarrzentrum und in der Kapelle „Caacupé“ angewiesen. Etwa achthundert Personen, wovon achtzig Prozent Kinder sind, empfangen täglich eine warme Mahlzeit. Außer den Kindern kommen die Mütter und eine große Anzahl alter Leute, die keinerlei Einkommen haben. Die Mitarbeiter in der Küche sind Gemeindemitglieder, die selbst auf das kostenlose Essen angewiesen sind, und arbeiten ehrenamtlich. Mit einem Zuschuss der Provinzregierung kommt die Gemeinde für die Kosten auf.

Pfarrapotheke der Pfarrei San Martín de Porres.

Pfarrapotheke

Die meisten Pfarrangehörigen haben keine Krankenversicherung. Sie können sich wohl im städtischen Hospital und in den drei Gesundheitsstationen im Wohnviertel kostenlos behandeln lassen, aber sie sind nicht in der Lage, sich die notwendigen Medikamente zu kaufen. Daher hat die Gemeinde eine „Apotheke“ eingerichtet — mehr eine Medikamentenausgabe —, in der die Kranken kostenlos die verschriebenen Mittel erhalten. Der Einkauf der Medizin ist mit der größte Posten im Sozialhaushalt der Pfarrei.

Caritas – Soforthilfe für bedürftige Familien und alleinstehende alte und kranke Leute.

Caritas

In jedem Bezirk gibt es eine Caritasgruppe, die sich besonders um die Armen der Pfarrei kümmert. Die Mitarbeiterinnen machen Besuche bei den bedürftigen Familien und alleinstehenden alten und kranken Leuten. Sie versorgen sie z. B. mit Lebensmitteln für das Wochenende, wenn die Volksküchen nicht geöffnet haben können. Sie unterhalten zwei Kleiderkammern mit gebrauchter Kleidung, die sie ausbessern, waschen und verteilen.